DRG-Kompetenzteam • Geriatrie
www.geriatrie-drg.de - ©2003-2008 Dr. Markus Borchelt
Google       [Seite 2.2.02]
 


Klausurtagung Geriatrie am 12.02.03 in Berlin: Ergebnisse

Von Markus Borchelt (Berlin)

[15.02.2003] - Die gemeinsamen Anstrengungen der BAG, DGGG und DGG zur Vorbereitung der Klausurtagung konnten rechtzeitig und erfolgreich abgeschlossen werden. Der Kodierleitfaden Geriatrie erscheint in der Entwurfsversion 1.0 am Montag oder Dienstag (17./18.02.03) und wird eine bereits in diesem Jahr wichtige Grundlage im Hinblick auf die notwendige Vereinheitlichung der geriatrischen Dokumentation und Kodierung sein. Dies gilt insbesondere auch für die Abbildung des geriatrischen Patienten anhand der geriatrietypischen Multimorbidität. Grundvoraussetzung: Korrekte und vollständige Dokumentation gemäß DKR 2003.

Ebenso trägt die erarbeitete Operationalisierung der Fallgruppenbildung (Akut / Frühreha / Reha) wesentlich zur Eingrenzung des zentralen DRG-Problembereichs der Geriatrie bei. Hierzu wurden im Rahmen der Klausurtagung die Möglichkeiten einer an definierte Merkmale der Strukturqualität und der Behandlungsprozedur gebundenen, geriatriespezifischen DRG-Lösung eingehend erörtert. Im Ergebnis ist das Prinzip dieses Lösungsansatzes durchaus systemkonform, allerdings konnte die Frage nach den zugrundeliegenden Kosten wiederum nicht beantwortet werden. Insofern konnte zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keine konkrete Einschätzung der Tragfähigkeit des Vorschlags herausgearbeitet werden. Dieser Lösungsansatz wird jetzt gemeinsam mit den übrigen, andernorts bereits dargestellten Vorschlägen der drei Fachvertretungen, im Hinblick auf das DRG-Vorschlagsverfahren zügig aufbereitet. Damit hat die klinische Geriatrie drei grundlegende Aufgaben hinsichtlich einer sachgerechten Abbildung des Faches im DRG-System abgearbeitet und konkrete, tragfähige Lösungsvorschläge hierzu vorgelegt (vgl. Abb. 1).

Abb.: DRG-Aufgaben der Geriatrie
Abb. 1

Nach wie vor beteiligen sich allerdings bislang nur zwei bzw. drei geriatrische Fachkliniken an der offiziellen Kalkulationsstichprobe. Auf der Grundlage der Erstkalkulation (Kostendaten aus 2001) und der Kalkulation in diesem Jahr (Kostendaten aus 2002) verfügt das DRG-Institut (InEK) damit nicht über die notwendige repräsentative und zahlenmäßig ausreichende Kostendatenbasis, um die inhaltlich durchaus Gehör und Resonanz findenden Argumente der Geriatrie fundiert auf Systemwirksamkeit prüfen zu können. Bisherige Detailanalysen auf Basis der Kostendaten zur Erstkalkulation zeigten keine Unterschiede und damit auch keinen konkreten Anpassungsbedarf.

Es ist daher jetzt die "betriebswirtschaftliche Geriatrie" gefordert, in diesem Jahr die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auf Basis der sorgfältig erarbeiteten klinischen Grundlagen (Kodierung, Fallgruppenbildung, Behandlungszuordnung) sowohl Fachkliniken als auch Fachabteilungen für Geriatrie in ausreichender Zahl an der Kalkulationsrunde im Jahr 2004 teilnehmen können.

Ohne diesen "vorläufig letzten fehlenden Baustein" (Abb. 1) wird es ansonsten schon formal auch für 2005 keine sachgerechte Anpassung zur Abbildung der Geriatrie innerhalb der DRG-Systematik geben können. Die voraussichtliche "Möglichkeit einer Ausklammerung" - in Abhängigkeit von Ausgestaltung und Umsetzung des FPÄndG - könnte dann trotz der bereits geleisteten Vorarbeiten zu einer "Notwendigkeit" werden und damit durchaus zu einer unnötigen Einschränkung der Handlungsoptionen der Geriatrie führen.

Das bedeutet, dass die auf die vorgetragenen Forderungen der Geriatrie bislang zunächst stets gestellten Rückfragen hinsichtlich Abgrenzung des Fallspektrums und der Leistungsbesonderheiten, nunmehr auf Basis eines ersten Lösungsansatzes (Abgrenzungskriterien) von Seiten der Klinik durchaus beantwortet werden können. Jetzt ist die Betriebswirtschaft gefordert, diese Gruppen mit den zugehörigen Kostendaten zu untermauern. Es ist vielleicht bedauerlich, aber es ist momentan nun einmal aus vielerlei, auch nachvollziehbaren Gründen der Sachstand, dass es insbesondere den Fachkliniken für Geriatrie nicht gelungen ist, sich mit ihren Kostendaten an der diesjährigen Kalkulation zu beteiligen (die BAG hatte Ende Dezember 2002 alle Mitgliedseinrichtungen aufgerufen, eine Beteiligung noch einmal eingehend zu prüfen - vgl. Mitteilungen: 35/6, 2002, S. 5). Bemerkenswert bleibt vor diesem Hintergrund immerhin, dass sich eine erfreulich große Anzahl an Einrichtungen zur Teilnahme am Optionsmodell angemeldet hat.

Vordringlichste Aufgabe ist jetzt, die Kostendaten der Geriatrie in die Kalkulationsrunde 2004 einzubringen. Da sich diese Kalkulationsrunde auf Daten des bereits laufenden Jahrgangs 2003 beziehen wird, ist die umgehende Umsetzung einer möglichst weitgehenden Vereinheitlichung der Kodierung geriatrischer Behandlungsfälle auf Basis der DKR und des Kodierleitfadens Geriatrie besonders bedeutsam. Ziel der Kliniken muss es insbesondere sein,

  • die zur geriatrietypischen Multimorbidität gehörenden geriatrischen Syndrome nach ICD, sowie
  • die geriatrisch-frührehabilitative Komplexbehandlung (OPS 8-550) gemäß Kriterien, sowie
  • alle durchgeführten akutmedizinischen Prozeduren nach OPS

einheitlich, vollständig und korrekt zu dokumentieren und zu verschlüsseln. Die hierzu gemeinsam von den Fachgesellschaften (DGGG und DGG) und der BAG erarbeiteten Unterlagen, deren Ziel es ist, genau diese Aufgaben soweit wie möglich zu unterstützen, werden kommende Woche veröffentlicht und zum Download bereitstehen.

Aktuelles

Geriatrie-Web.de




Diese Web Seite ist von der Health On the Net Stiftung akkreditiert: Klicken Sie, um dies zu überprüfen Wir befolgen den HONcode Standard für vertrauensvolle Gesundheitsinformationen. Kontrollieren Sie dies hier.
 Wir respektieren Ihre Privatsphäre und verwenden weder Tracker noch Cookies.

Für die Inhalte der über Hyperlinks verbundenen Seiten tragen ausschließlich deren Inhaber Verantwortung.
©2003-2013 geriatrie-web.deImpressum | Zuletzt geändert: 24.06.2013
 — Alle Rechte vorbehalten —

HTML 4.0 validiert (W3C) CSS validiert (W3C) RSS validiert (W3C) Atom 1.0 validiert (W3C)